es sieht mich an und gackert. Ich frage es, wo es sein Ei hingelegt hat, denn im Verschlag ist keines. Kein einziges, obwohl es mit sicher 20 Kolleginnen hier herumläuft. Sie laufen im Gras, manche gackern, andere nicht. Nur dieses eine, kleine, das läuft hinter mir her und gackert mich an. Als ich mich hinunterbeuge und ihm die Schale zeige in der ich Feigen und Zitronen von den Bäumen hier im Garten hineingelegt habe, schaut es zuckend, mit wackelndem Kehllappen in die Schale hinein. „Das ist wohl nichts für Dich, was?“ Es antwortet mir in dem es mit dem Schnabel gegen die Plastikschale pickt. Der Ton des Pickens ist lustig, noch nie habe ich daran gedacht, dass Hühner vielleicht mit ihrem Picken auch kommunizieren. Jedes Pickobjekt gibt einen anderen Ton. Es pickt zum Beispiel nicht in die Feigen und auch nicht in die Zitrone. Es kennt diese Früchte, denn sie liegen in seinem Garten herum. Es weiß vielleicht wie sich die beiden anfühlen und dass sie ihm nicht schmecken oder dass man mit ihnen keine Pick-Geräusche machen machen kann? Vielleicht überschätze ich meine neue Freundin, doch sie töckelt unbeirrt auf der Plastikschale weiter. Ich frage noch einmal: „Wo ist Dein Ei?“
„Tocktock“. Mhm, jetzt könnte ich gerne huhnisch, oder das Morse-Alphabet. Ich kann beides nicht, im Hühnerverschlag und auch drumrum sind nach wie vor keine Eier zu finden. Es gibt also heute wieder die Supermarkt-Eier zum Frühstück. Doch immerhin, Ziegenkäse mit selbst gepflückten frischen Feigen und später vielleicht Zitronenlimonade aus selbst gepflückten Zitronen…und mein Hühnchen schaut dabei zu, „tocktock“.
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