Ab morgen ist Urlaub. Ab übermorgen. Schon letzte und vorletzte Woche war ich unruhig. Würde alles klappen? Würde ich meine wenigen Jobs so übergeben können, dass ich wirklich fünf Wochen am Stück weg bleiben könnte? Auch wenn erst einmal nur vier geplant waren? Doch die fünfte habe ich nun bei meinem Auftraggeber und auch bei meiner Familie eingegeben. Ein Puffer. Wer weiß. Wer weiß was passieren wird in der Zeit, in der meine Kollegen meine wenigen Jobs tun, ich alles schriftlich festgehalten habe für sie. Die einen lapidar desinteressiert, alles schnell angenommen, die anderen super freundlich und liebevoll mir gut zuredend und die liebste mit den Worten „komm gesund wieder, ich brauche dich hier“. Sie alle lasse ich erst einmal zurück. Für ein paar Wochen nur und doch so lange, wie ich seit dem Studium nicht mehr mein Leben zurück gelassen habe. Schon gar nicht alleine, ohne Familie, eine Zeit lang zumindest. Nur das Meer. Nur ein Zimmer. Nur bei einer fremden Frau mit zwei Katzen, weit weg von zu Hause.
Wir werden sehen. Ich bin mehr unruhig als voller Vorfreude. Eine Frau die ich besuchen sollte im ersten Teil der Reise, eine Art „Wunderheilerin“ meiner Nachbarin, sie wird nicht da sein, schrieb sie mir jetzt. Und erstaunlicherweise dachte ich, als sie mir das schrieb „macht auch nichts, ist halt so.“ Was soll sie auch heilen. Ich weiß, sie könnte wieder einmal in mich hineinsehen, wie es so viele Menschen bei mir ganz einfach können. Sie würde mir ein paar hilfreiche Sätze sagen, die man sagen kann, wenn man jemanden seit ein paar Minuten kennt. Ich wäre zufrieden, getröstet, würde mich verstanden fühlen. Es ist für diese Menschen mit dem speziellen „Zugang“ ganz einfach bei mir. Sie haben auch immer Recht mit dem was sie zu mir und über mich sagen.
Danach wäre ich wieder einmal zufriedener für eine gewisse Zeit. Zufriedener mit dem damit alleine sein. So wie wir alleine sein müssen wenn wir über uns selbst nachdenken, noch viel mehr alleine sein müssen wenn wir wirklich wir selbst sein wollen.
Am Ende der Reise werde ich wissen, was ich auch am Anfang schon wusste. Dass das was ich brauche ich nur selbst kann, selbst habe. Ob mit oder ohne Hilfe von außen, ob langsam oder schnell, ab lange oder kurz. Manches und mancher um mich herum kann mir helfen, mich abhalten oder mich beschleunigen. Doch das spielt keine Rolle denn am Ende bin ich es selbst der den Weg vorgibt. Niemand sonst. Ich selbst werde fühlen was ich fühle zu dem Zeitpunkt zu dem ich es fühle. Ich selbst werde erkennen was zu erkennen ist und wann und wie es zu erkennen ist. Ich selbst werde dort sein wo ich sein will und auch zu welchem Zeitpunkt ich dort sein will. Und so wird es sein. Nichts sonst. Und wenn es alles noch nicht soweit ist, dann ist es nicht soweit. Urlaub, Meer, Heiler, Kinder oder Katzen, hin oder her.
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