Ich schlafe ein, um 10 Uhr abends weil ich platt bin vom Grinsen, vom bemüht sein und vom Weinen wenn ich endlich alleine auf meinem Fahrrad sein darf, oder in meinem Bett. Um 4 Uhr bin ich wieder wach, neben mir ein schnarchendes Geräusch der Zufriedenheit. Ich kann nicht mehr einschlafen. Die Welt läuft um mich herum, ruhig und sorglos und ich habe wieder dieses Gefühl sie hat mich vergessen. Ich stehe da, und die Welt um mich herum läuft. Nur ich stehe. Mit mir und meinen Gefühlen des Stehengeblieben seins, des Stehengelassen worden seins. Mit meinem Gefühl wieder einmal den Sprung auf den Bus nicht geschafft zu haben. Den Sprung nicht geschafft zu haben weil ich ihn nicht schaffen wollte. Doch jetzt stehe ich auf der Strasse, literarischem Transitraum, zwischen den Orten, nicht mal wissend zwischen welchen, nicht mal das ist klar. Zwischen Bad Tölz, Frankfurt, Paris, Worms, Toulouse? Zwischen Peter, Frank, Thomas oder Sabine? Deutsch, Bayrisch, Englisch, Französisch oder Spanisch? Vorgestern, gestern, heute oder morgen? Auf allen Ebenen meines Lebens so scheint mir, bin ich im Transitraum. Mein Leben ist eine einziger Transitraum und ich habe, nein ich bin darin die unendlich große Angst, es nie zu schaffen diesen Nicht-Raum zu verlassen, diese Ebenen der Ungemütlichkeit in denen um mich herum alle wuseln, flitzen und rennen, alle mit einem Ziel, vor allem dem Ziel der Verlassene auf ihren Wegen in glückliche Räume von Ort, Mensch, Sprache oder Zeit. Und ich habe unermessliche Angst Ausschnitte all dieser Räume zu sehen, doch es niemals in sie hinein zu schaffen. Für immer in diesen kalten, leeren, gefühllosen Transitebenen bleiben zu müssen. Alles an mir vorbeiziehen sehend und, wenn ich wieder einmal all meine Energie zusammenreiße und versuche mitzuziehen, am Ende wie immer zu langsam zu sein um durch eine der Türen hinein zu gehen. In die Räume der Glückseligkeit. Die Räume für die man ein bestimmtes Tempo haben muss das ich nie erreichen werde. Angst, es ist mir vielleicht vorherbestimmt, nie einen dieser Räume zu erreichen. Wie der ewige Jude der dazu verdammt ist nie sterben zu dürfen. Und so bleibe ich dort stehen wo ich bin. Unendlich traurig. Unendlich einsam. Um vier Uhr morgens in meinem Bett.
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