Maßstäbe setzten - vielleicht eines der ersten Dinge die ich verbannen wollte als mir klar wurde dass ich es permanent tue. So dachte ich zuerst, ich sollte vielleicht Dinge die mich veranlassen Maßstäbe in mir zu setzen, einfach nicht mehr tun. Beispielsweise keine Dokumentationen über Ausschwitz-Birkenau ansehen und noch viel weniger Filme über die Menschen die dort getötet wurden. Die wenigen der Menschen zu sehen, die diese Hölle überlebt haben, damals Kinder, doch schon alles sehend, erlebend, was keine Horror-Fantasie sich hätte jemals schlimmer erdenken können. Interviews mit diesen überlebenden Menschen zu sehen, von denen einer in vollem Bewusstsein, tief aus sich heraus lächelnd in die Kamera sagt, dass daraus etwas gelernt werden könne: Die Liebe. Die Liebe in einem höheren Sinn.
Unfassbar für mich, die einfach nur weiß, ich darf die Größe dieser Menschen nicht als Maßstab für meine mickrigen, lächerlichen Probleme sehen. Ich darf diese Menschen einfach nur als großes Vorbild sehen. Zu wissen, das einzige was ich verbannen darf an diesen Sendungen, Erinnerungen und Menschen, das ist mein eigener, eingewachsener, innerer Maßstab der mich ihnen gegenüber unfassbar klein und unbedeutend fühlen lässt. Zu wissen diese Menschen sind einfach nur groß, und mein Maßstab hat damit nichts, aber auch gar nichts zu tun.
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