Morgens wenn ich schreibe, kommen Begriffe vorbei. Sie besuchen mich, genauso wie die Sonne die durch mein Bürofenster scheint. Die hell ihr warmes, gelbes Licht auf meinen Tisch fallen lässt. Heute war der Begriff Oberfläche immer wieder aufgetaucht. Warum ist Oberfläche so etwas Negatives in unseren Köpfen? Warum hat oberflächlich sein einen so schlechten Ruf? Kann doch alles was Innenfläche, was Tiefe hat ohne Oberfläche nicht sein? Kann nichts Tiefes ohne den Schutz der Oberfläche entstehen, leben. Ist doch die Oberfläche die, die die Drecksarbeit macht. Die mit schlechtem Ruf und schönem Schein alles abhalten soll, was das Tiefe innen drin verletzten könnte. Die doch nicht ungestraft nur Oberfläche sein kann, schäbig, schlecht, faul, hässlich. Denn die Oberfläche ist doch die, die gesehen wird von denen die die Tiefe nicht sehen sollen. Also muss sie nicht nur schützen und abhalten diese Oberfläche. Sie soll auch noch schön, rund, warm, ansprechend sein. Glatt um Spitzes, Verletztendes, das auf sie zustürmt an ihrer Glätte abprallen zu lassen. Und so ist es meist die Tiefe, die unter der Oberfläche tun und lassen kann was sie will. Sie kann hässlich, abscheulich, brutal sein. Sie kann ein wirkliches ätzendes Aas sein. Die Tiefe kann ungestört eine Wildsau sein. Sie kann tun und lassen was sie will. Und je schöner die Oberfläche davor, darüber und drumrum ist, desto weniger muss die tiefe Wildsau Angst davor haben, entdeckt zu werden. Ist es also gerecht, dass die Oberfläche einen so schlechten Ruf hat, abschätzende Gefühle in uns hervorruft, wo sie doch meist die eigentlich Gute, Liebe und Schöne ist und deren Job umso schwerer ist, je abartiger, ätzender, kälter und unangenehmer die Wildsau es in der Tiefe treibt. Und diese Tiefe dann auch noch den guten Ruf davonträgt, den eigentlich die Oberfläche verdient hat. Und doch. Beide kennen ihre Aufgaben. Sie wissen, der eine könnte nicht den Job des anderen erledigen. Und keiner von beiden kann ohne den anderen sein.
Samstag, 13. Juni 2015
Oberfläche
Morgens wenn ich schreibe, kommen Begriffe vorbei. Sie besuchen mich, genauso wie die Sonne die durch mein Bürofenster scheint. Die hell ihr warmes, gelbes Licht auf meinen Tisch fallen lässt. Heute war der Begriff Oberfläche immer wieder aufgetaucht. Warum ist Oberfläche so etwas Negatives in unseren Köpfen? Warum hat oberflächlich sein einen so schlechten Ruf? Kann doch alles was Innenfläche, was Tiefe hat ohne Oberfläche nicht sein? Kann nichts Tiefes ohne den Schutz der Oberfläche entstehen, leben. Ist doch die Oberfläche die, die die Drecksarbeit macht. Die mit schlechtem Ruf und schönem Schein alles abhalten soll, was das Tiefe innen drin verletzten könnte. Die doch nicht ungestraft nur Oberfläche sein kann, schäbig, schlecht, faul, hässlich. Denn die Oberfläche ist doch die, die gesehen wird von denen die die Tiefe nicht sehen sollen. Also muss sie nicht nur schützen und abhalten diese Oberfläche. Sie soll auch noch schön, rund, warm, ansprechend sein. Glatt um Spitzes, Verletztendes, das auf sie zustürmt an ihrer Glätte abprallen zu lassen. Und so ist es meist die Tiefe, die unter der Oberfläche tun und lassen kann was sie will. Sie kann hässlich, abscheulich, brutal sein. Sie kann ein wirkliches ätzendes Aas sein. Die Tiefe kann ungestört eine Wildsau sein. Sie kann tun und lassen was sie will. Und je schöner die Oberfläche davor, darüber und drumrum ist, desto weniger muss die tiefe Wildsau Angst davor haben, entdeckt zu werden. Ist es also gerecht, dass die Oberfläche einen so schlechten Ruf hat, abschätzende Gefühle in uns hervorruft, wo sie doch meist die eigentlich Gute, Liebe und Schöne ist und deren Job umso schwerer ist, je abartiger, ätzender, kälter und unangenehmer die Wildsau es in der Tiefe treibt. Und diese Tiefe dann auch noch den guten Ruf davonträgt, den eigentlich die Oberfläche verdient hat. Und doch. Beide kennen ihre Aufgaben. Sie wissen, der eine könnte nicht den Job des anderen erledigen. Und keiner von beiden kann ohne den anderen sein.
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